Natürlich hatten auch die Kinder hierbei ein Mitspracherecht. Man könnte auch sagen, sie waren die treibende Kraft bei der Entscheidungsfindung. Denn nachdem wir sie fragten, wo sie denn am Liebsten hin fahren wollten, kam es wie aus der Pistole geschossen!
Kuba und ich schauten uns kurz an – natürlich hatten wir die Antwort schon erwartet .
Also nahm ich das Handy in die Hand und buchte uns für die darauffolgende Woche in unserem Lieblingshotel ein Zimmer. Im Anschluss packten wir unsere Koffer und machten uns den ganzen Weg zurück zur Westküste.
Wir schafften es sogar bis nach Puntarenas. Hier gab es einen Hafen und unsere Überlegung war es, mit der Fähre auf die Nicoya Halbinsel zu fahren, um dort mit einem längeren Zwischenstopp in Montezuma weiter nach Tamarindo zu fahren.
Nachdem ich einige Stunden vor Ankunft in Puntarenas ein Hotel gebucht hatte, mussten wir uns an diesem Tag nicht auf Unterkunftssuche begeben. Eins vorab, Puntarenas ist kein Ort, an dem man sich lange aufhalten möchte. Und unser gebuchtes Hotel war es leider auch nicht.
Der Empfang viel nicht sonderlich freundlich aus und als wir am nächsten Tag am Frühstückstisch saßen, bekamen nur Kuba und ich einen Teller. Fragend schauten wir die Bedienstete an, die uns daraufhin auf spanisch Antwortete, dass es für die Kinder kein Frühstück gäbe. Wer Kinder hat weiß, was diese Nachricht für den Gemütszustand aller beteiligten bedeutet. Ich fragte sie mit meinem gebrochenen spanisch, ob das ihr ernst sei. Sie entschuldigte sich und fragte ob es ok sei, wenn sie uns zwei Teller mit Toast und Butter bringen würde. Es war ihr sichtlich unangenehm.
Wobei ich an dieser Stelle anmerken möchte, dass die Servicekraft am wenigsten für die Situation konnte. Wie sich später herausstellte, lag es an der überaus „netten“ Empfangsdame, die nur uns Erwachsenen ein Armbändchen gab und die Kinder nicht weiter beachtete – obwohl es sich um ein Familienzimmer handelte. Tja, ohne Bändchen kein Frühstück.
Die Mädels bekamen dann aber glücklicherweise doch noch ihr Butterbrot und so konnten wir zufrieden weiterfahren. Ok, fast zufrieden. Nachdem wir am morgen versuchten ein Platz auf der Fähre zu buchen, mussten wir feststellen, dass die Fähre schon ausgebucht war und wir erst zwei Tage darauf hätten fahren können.
Da der Weg mit dem Auto zwar um einiges länger, aber dennoch machbar war, setzten wir uns ins Auto und fuhren los.
Emma und Emilia durften die ersten zwei Stunden auf den Tablets spielen und schliefen zur Mittagszeit ein. So hatten wir alle eine sehr entspannte Fahrt.
Montezuma Costa – schöner Ort am Strand
Vier Stunden später kamen wir im Zentrum von Montezuma am Strand an. Playa Montezuma befindet sich (wie der Name schon verrät) direkt am Meer. 4,5 Stunden Autofahrt von der Hauptstadt San Jose entfernt und etwa 40 Minuten von Santa Teresa. Der schöne kleine Ort besteht zum Großteil aus einer Straße, die am Strand entlang führt, sowie einer Parallelstraße. Auf diesen überschaubaren Straßen befinden sich einige Restaurants und ein schöner Sandstrand. Nach unserem letzten Erlebnis hatten wir uns dazu entschlossen, die nächste Unterkunft lieber wieder direkt vor Ort zu suchen. Während Kuba mit den Mädels im Auto wartete, machte ich mich auf den Weg nach einer Bleibe für die nächsten Tage.
Am Pizzastand sprach mich eine Frau an und fragte, ob sie mir helfen könne. Ich berichtete ihr kurz von meinem Anliegen – da zückte sie schon ihr Handy und gab mir zu verstehen, dass sie da etwas für uns hätte. Auch der Kellner von nebenan nahm mich kurzerhand mit und fragte einige Hotelbesitzer, ob dort noch Platz für eine Familie sei.
Eins muss man den Ticos schon lassen, sie sind (im Normalfall) sehr hilfsbereit! Die Pizzadame meinte es würde in fünfzehn Minuten jemand kommen, der mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Zimmer zeigen würde. Also holte ich Kuba und die Mädels aus dem Auto und wir warteten vor der Pizzeria.
Emma und Emilia verspeisten gerade ein Stück Pizza, als nach 30 Minuten die Dame angefahren kam, die uns das Zimmer zeigen sollte. Sie hatte sogar mehrere Zimmer zur Auswahl. Wir entschieden uns für ein großes Zimmer mit Mini – Kochfeld, im Obergeschoss diverser Einkaufsläden.
In diesem Moment wussten wir noch nichts von den Parties, die an Wochenenden dort in Montezuma stattfanden. An diesem Abend vielen wir völlig erschöpft ins Bett. Zumindest ich und die Mädels. Kuba hatte noch mit dem Geräuschpegel der Musik zu kämpfen, die ein paar Häuser nebenan lief. Es schien sich das halbe Dorf auf der Straße zu versammeln um dort zu tanzen, feiern oder einfach nur um sich mit anderen nett zu unterhalten. Die Mädels schliefen tief und fest – das war die Hauptsache.
Schöner Spielplatz direkt am Strand