Emma lernt schwimmen
Unser ganz persönliches Highlight übertraf allerdings alles. Emma schaffte es das erste Mal sich ohne Schwimmflügel über Wasser zu halten und schwamm sogar ein paar wenige Meter zu uns. Wir waren sprachlos und einfach nur begeistert! Es ist schon faszinierend, das solche unglaublichen Ereignisse meist dann passieren, wenn man am wenigsten damit rechnet. Für uns ist es eine wahnsinnige Erleichterung zu wissen, dass sich Emma nun im Fall der Fälle im Pool über Wasser halten und zum Becken schwimmen kann. Im Nachhinein war der Aufenthalt trotz des extrem abgewohnten Hotels mit Zimmern, bei denen die untere Seiten der Matratzen wahrscheinlich schon Jahre kein Tageslicht mehr gesehen hatten, eigentlich ziemlich cool. Die Motivation unserer Mädels nach 3 Tagen weiter zu reisen war dementsprechend nicht vorhanden. Da wir allerdings nur noch 4 weitere Tage bis zu unserer Ausreise hatten, wollten wir diese in einer Unterkunft verbringen, bei der uns nicht beim Blick neben die Matratze eine riesige Staubwolke anlachte. Kurzerhand buchte ich ein Hotel im 20 Minuten entfernten Ort Jaco. Die Anlage erinnerte uns ein wenig an Tamarindo, auch wenn sie nur halb so schön war. Die Zimmer waren aufgrund der Dachschräge leider nur halb so groß wie auf Booking angegeben. Da die größeren Appartements mit Küche allerdings das doppelte kosteten, nahmen wir vorlieb mit den kleineren Zimmern.
Emilia – ohne Schwimmflügel ins tiefe Nass
Der erste Tag begann mit einem ungeplanten Sprung in den Pool. Emma entschloss sich spontan dazu am Ende des Pools ohne Schwimmflügel ins Wasser zu springen. Gut war, dass sie im Pool stehen konnte. Nicht ganz so gut war, dass Emilia auf der anderen Seite des Pools dachte, auch sie könnte ohne Schwimmflügel in den Pool springen ohne dabei unter zu gehen… Wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, hatte ich in diesem Moment nicht nur Badesachen an, weswegen danach erst einmal umziehen angesagt war. Der Pool war im übrigen für den Rest des Tages tabu, was nicht unbedingt zu Freudensprüngen führte. Wir haben keine Ahnung, was sie dazu verleitete ohne Schwimmflügel in den Pool zu springen, normalerweise kommen die beiden nicht auf solch grandiose Ideen. Glücklicherweise ist nichts weiter passiert und ich bin fest davon überzeugt, dass Sie daraus gelernt haben. Seitdem warten die beiden nämlich geduldig, bis wir ihnen das ok geben, dass sie in den Pool dürfen – mit Schwimmflügeln! Außer wir lernen schwimmen 🙂.
Die folgenden Tage verliefen unspektakulär, wir verbrachten die Tage am Pool, am Spielplatz oder die Mädels spielten mit anderen Kindern, die ihr Wochenende in Jaco verbrachten.
Schüsse in Jaco
Bis auf den letzten Tag in Jaco, den ich so schnell nicht vergessen werde. Es war ein Tag vor Abflug von Costa Rica. Während alle schon schliefen, erledigte ich noch den Online Check in und buchte ein Airbnb für die kommenden Tage. Es war ca. 1 Uhr Nachts und aus der parallel Straße ertönte seit 3 Stunden laute Musik. Ich dachte mir nichts weiter dabei. Irgendwann wurde die Musik leiser und es kam zu lautstarken Streitereien. Dann hörte ich plötzlich ein lautes knallen. Ich war mir nicht sicher ob es sich dabei um einen Schuss handelte. Doch nachdem sich das Geräusch wiederholte, wurde ich mir immer sicherer. Dann kam es zu einem wilden Schusswechsel, ca. 100 m von unserem Hotel entfernt. Mir wurde von Minute zu Minute immer mulmiger zumute, auch wenn ich wusste, dass wir an einem sicheren Ort waren. Zwischen den Schüssen hörte ich immer wieder quietschende Reifen. Ich erinnerte mich in dem Moment an die folgende Aussage eines Einheimischen: „Wo es viel Tourismus gibt, steigt auch die Nachfrage nach Drogen…“ Den Rest könnt ihr euch denken. Es kommt unserer Erfahrung nach sehr selten zu solchen Ereignissen und wenn doch, dann meistens in der Nacht, in kaum belebten Seitenstraßen. Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit die Polizei Sirenen hörte, spürte ich wie sich die Anspannung langsam löste. Ich schaute zu meiner kleinen Familie und sah, wie sie alle 3 friedlich schliefen – zum Glück hatten sie nichts von alledem mitbekommen. Für mich hingegen vergingen noch 2 weitere Stunden, bis ich in den Schlaf fand.
Unser Resultat
Ich bin mir sicher, dass wir dieses unglaublich schöne Land noch des Öfteren bereisen werden – da wir uns durchweg sicher gefühlt haben. Zu solchen Vorfällen kann es leider überall auf der Welt kommen. Auch wenn wir uns tagsüber in Jaco nicht gefährdet gefühlt haben, war Jaco mit so manchen „Angeboten“ doch etwas anders als andere Städte. Wir wissen daher eines mit Gewissheit. Bei all den Reisen nach Costa Rica die noch kommen, werden wir einen großen Bogen um Jaco machen.